Roséwein: Rosé & Clairet
Als Roséwein wird ein hell gefärbter, rosa Wein bezeichnet, der aus Rotweintrauben gepresst, aber wie Weißwein hergestellt wird. Das bedeutet, dass der gepresste Traubensaft nur für wenige Stunden auf der Maische (also auf den gepressten Schalen der Beeren) bleibt und dann abgezogen wird. Da sämtliche Farbstoffe ausschließlich in den Häuten stecken, wird der Roséwein je nach Kontaktzeit mit der Maische heller oder dunkler.
» WeiterlesenDer Roséwein Clairet ist dunkler in der Farbe
Dieser Vorgang wird auch als Mazeration bezeichnet. Das Farbspektrum des Weins variiert von kirschrot bis lachsfarben. Wird der Traubensaft erst nach zwei oder drei Tagen von der Maische abgezogen, entsteht Clairet, ein Roséwein mit einer deutlich dunkleren Farbe.
Das Extrembeispiel ist sogenannter Blanc de Noir, wo aus Rotweintrauben ein weißer Wein hergestellt wird. Dieser Wein wird nach dem Auspressen quasi sofort von der Maische abgezogen und bleibt daher hell. Warum das Ganze? Der Geschmack eines solchen Weins ist eben einzigartig! Roséwein hat in Deutschland einen Marktanteil von ca. acht Prozent.
Einzig für Roséschaumwein ist es zulässig, dass Weißwein mit Rotwein vermischt wird. Auch Roséchampagner wird auf diese Weise hergestellt.
Geschmacklich gibt es verschiedene Roséweintypen, die von fruchtig und süß, bis kräftig variieren. Der Rosé wird gern als Aperitif gereicht, kann jedoch auch ein hervorragender Tischwein bei leichter Kost sein. Besonders gut passt Rosé zu Fischgerichten, Meeresfrüchten und Geflügel. Seine nicht aufdringliche, aber dennoch geschmackvolle Note sorgt für ein perfekt abgerundetes Geschmackserlebnis.
Die Bezeichnung Clairet
Zwischen den Jahren 1152 und 1453 gehörte die Region Bordeaux zur englischen Krone. Das ist der Grund, warum England eine Vorliebe für Wein aus Bordeaux hat. Dort herstammende Weine bekamen seinerzeit die Bezeichnung Clairet zugeteilt, da sie heller und deutlich leichter waren als schwere, spanische Rotweine. Noch heute wird in England nahezu jeder Bordeaux als Clairet bezeichnet. In Frankreich selbst hingegen steht Clairet für einen kräftigen Rosé aus Bordeaux, der ein bis zwei Tage auf der Maische verbracht hat.