Über Wein aus Frankreich zu schreiben, heißt wohl, Eulen nach Athen zu tragen. Die Bedeutung französichen Weins war schon seit römischen Zeiten (fast) immer so bedeutend, wie sie es heute ist.
Woher kommt die Bedeutung von Wein aus Frankreich?
Schon die ersten Einwanderer aus Kleinasien um das Jahr 500 v. Chr. begannen damit, im Süden und Südwesten des heutigen Frankreichs Weinreben anzupflanzen. Das muss gut funktioniert haben, denn auf Grund der politischen Situation in Europa waren es später die Römer, die in größerem Umfang Weinberge anlegten und Wein aus Frankreich sehr schätzten, später kamen die Päpste auf den Geschmack. Im Mittelalter waren es dann die Engländer, die über Jahrhunderte durch territorialen Besitz auf dem Kontinent mit Wein aus Frankreich in Berührung kamen. Die Reichen und Mächtigen Ihrer Zeit haben also schon seit Jahrhunderten dazu beigetragen, den Ruhm von Wein aus Frankreich zu mehren. Das gilt auch heute im Prinzip noch so, denn die ganz teuren Weine sind immer noch ein Luxusprodukt geblieben. Zum Glück gibt es aber auch hervorragende Weine aus Frankreich, die sich heutzutage jeder leisten kann. Die Bedeutung von Frankreich als Weinland rührt nicht zuletzt auch daher, dass das Land als erstes daran ging, seine Weinbaugebiete geographisch genau zu beschreiben und festzulegen. Das, was heute unter dem Begriff "Terrois" in aller Munde ist,
» Weiterlesenhat seinen Ursprung in der in Frankreich früh gewonnenen Erkenntnis, dass die Qualität des Weines ganz wesentlich vom Boden abhängt, auf dem die Reben wachsen. Schon früh in Frankreich erkannt wurde auch, dass nicht jede Rebsorte auf jedem Terrois gute Ergebnisse bringt. Dieser gedankliche Ansatz führte schon im Jahre 1855 anlässlich der Weltausstellung in Paris dazu, die Weine aus dem Medoc zu klassifizieren. Basis der Einstufung waren die damals gezahlten Preise für die einzelnen Weine. In den vergangenen mehr als 150 Jahren wurden an der Einstufung des Jahres 1855 nur 2x Veränderungen vorgenommen!
Das Weinland Frankreich heute
Heute sind in Frankreich rund 900.000ha mit Reben bestockt. Die Angaben schwanken stark, Wikipedia z.B. gibt nur 800.000ha an. Geht man davon aus, dass die tatsächliche Rebfläche irgendwo dazwischen liegt, sind in 3 Ländern weltweit mehr Rebflächen vorhanden. Dies sind Italien, Spanien und China. Zum Vergleich: In Deutschland sind es rund 100.000ha. Bei der produzierten Menge an Wein liegt Frankreich aber hinter Italien auf Platz 2. Mengenmäßig am häufigsten wird Rotwein in Frankreich produziert, dann folgt Weißwein aus Frankreich vor Roséwein bzw. Clairet aus Frankreich. Erst dann kommt Champagner!
Aber Wein aus Frankreich ist weit mehr als Bordeaux und Champagner. Wichtige Anbaugebiete sind z. B. auch die Loire (wobei es sich eigentlich verbietet, von einem Anbaugebiet zu sprechen), das Burgund, die Côtes du Rhone, die Provence oder das Elsass.
Schon immer haben die Franzosen einen Großteil ihrer Weine selbst getrunken. Trotzdem hat der Export volkswirtschaftlich immer eine große Rolle gespielt. In den letzten Jahren ist der exportierte Anteil von Wein aus Frankreich allerdings gesunken. Dies liegt hauptsächlich daran, dass andere Länder qualitativ stark aufgeholt haben und ihre Produkte teilweise erheblich preiswerter anbieten, als vergleichbarer Wein aus Frankreich kostet.