Weinland Chile
Der Weinbau in Chile hat eine lange Tradition. Die ersten Reben wurden vor über 500 Jahren schon von den ersten Conquistadores gepflanzt. Inzwischen ist Wein aus Chile weltweit präsent, denn es hat sich herumgesprochen, dass es in Chile viele Weine gibt, die bestes Preis-Genussverhältniss aufweisen und solche, die durchaus mit der Weltspitze mithalten können.
Wein aus Chile: Große Geschmacksvielfalt und Weine der absoluten Weltspitze
Viele chilenischen Weine (die Guten) besitzen eine vollmundige Fruchtintensität und weiche Eleganz. Sie zeigen deutlich die Eigenschaften ihrer genauen Herkunft. Unterschiede in der Zusammensetzung des Bodens, in der Neigung und Ausrichtung der Hanglagen, der Höhenlage und der Nähe zum Meer nutzen die Weinmacher Chiles zur Erzeugung unterschiedlichster Weine. Dadurch ergibt sich eine ähnlich breite Geschmacks- und Aromenvielfalt, wie sie von europäischen Produzenten gerne für sich in Anspruch genommen wird.
Die Leitrebesorte Chiles: Der Carmenère
Als Aushängeschild chilenischer Weine, so wie z. B. der Riesling für Deutschland, gilt der Carmenère Rowein. Carmenère ist eine alte französische Rebsorten, die in ihrer neuen Heimat bei vergleichsweise günstigen Preisen mit satter Frucht, feiner Würze, samtigem Tannin und üppigem Körper wahre Höhenflüge unternimmt. So viel Wein fürs Geld findet man in Europa nur in Ausnahmefällen! Carmenère war wie der Malbec lange Zeit ein fester Bestandteil der Bordeaux-Weine, wird dort aber kaum noch angepflanzt. In Chile mit seinem sonnigen, trockenen Klima, reift der Carmenere am besten in Lagen wie Apalta und Marchigue im Colchagua-Tal, Pencahue im Maule-Tal und Panquehue im Aconcagua-Tal. Wichtig ist neben dem trockenen Klima der nährstoffarme Boden, weil die Carmenère-Reben auf zu fruchtbaren Böden zur Überproduktion neigt, was wiederum zu „grünen“ vegetabilen Aromen und Geschmacksnoten führt. Für wirkliche Spitzenqualität sollten die Stöcke zudem alt sein, dann liefern Sie nicht allzu tanninhaltige Weine, die nach Kräutern, Oliven und dunklen Beeren duften. Verschnitten mit Merlot und Cabernet Sauvignon ist Carmenère in fast allen Spitzencuvées Chiles zu finden.
Das Weinland Chile bieter mehr als nur Wein aus Carmenère
Sehr deutlich wird die Vielfalt der chilenischen Terroirs z.B. beim Cabernet Sauvignon. Die unterschiedliche Nähe zum Meer oder den Anden, kalte Luftströme die vom Meer ins Landesinnere oder in der Nacht die Andenhänge hinabfließen, haben erheblichen Einfluss auf die Qualität der Reben und den Stil des Weins. Den Klimaunterschieden trägt auch die neue chilenische Lageneinteilung Rechnung. In den trockenen kühlen Lagen der „Costa“, nahe am Meer gedeihen Sauvignon Blanc und Pinot Noir besonders gut. Wie stark der Einfluss des nahen Meeres sein kann, zeigt sich überzeugend im Limari-Tal. Obwohl um 400km näher am Äquator gelegen, ist es deutlich kühler als z. B. im zentralen Maipo Tal im Süden.
„Entre Cordilleras“ ist die warme Region im Zentraltal zwischen Anden und Küstengebirge, das Colchagua-Tal gehört z. B. dazu. Auf den dort vorherrschenden Tonböden werden meist kräftige Weine mit Kirsch- und Pflaumenaromen und reifen Gerbstoffen erzeugt. Beispiele sind Syrah (samtig, schwarzbeerig) und Carmenere (schwarze Früchte). In der Region „Andes“ gibt es hohe Tag/Nacht-Temperaturschwankungen, weil nachts kalte Luft von den Anden in die tagsüber recht warmen Täler strömt. Das führt zu charaktervollen Weinen mit frischer Frucht und Cassis- und Blaubeeraromen, oft mit herzhafter Säure und Reifebedarf, was eher dem europäischen und nicht dem traditionellen Bild chilenischer Weine entspricht. Viele große chilenische Weine (Almaviva, Don Melchior usw.) stammen übrigens vom Rande der Anden.
Diese Einteilung ist natürlich etwas verallgemeinernd, aber besser als die bisherigen an den Namen der Flusstäler orientierten Namen der Anbaugebiete. Maipo, Maule, Colchagua und Curicó fliessen von Ost nach West, von den Anden zum Pazifik und berühren fast alle Klimazonen. Und auch innerhalb der drei Klimazonen gibt es Unterschiede: Die „Lolol“-Lagen des Colchagua-Tals zählen zum Gebiet „Costa“. Das Klima dort ist deutlich wärmer als im Rest. Dazu gibt es innerhalb der Gebiete wieder Sonderfälle wie z. B. das Apalta-Tal mit eigenem Kleinklima.