Eines der ältestesten Anbaugebiet in Europa
Die Rhône ist neben dem Rhein und der Mosel einer der Flüsse, an denen Weinbau früh begann. Die ersten Überlieferungen erwähnen bereits im 6. Jahrhundert vor Christus, das Weinbau an der Rhône von die Phokäer betrieben wurde, die damals auch die Stadt Marseille gründeten. Die ersten Römer in dieser Region sollen hier einiges in Bezug auf die Veredlung von Rebsorten und dem Ausbau von Wein gelernt haben. Der Weinbau an der Rhône kam
auch nach dem Untergang des römsischen Reiches nicht zum Erliegen.
Später erlebte der Weinbau eine weitere Blütezeit, als die Stadt Avignon Sitz von mehreren Gegenpäpsten wurde. Besonders zu erwähnen ist dabei Papst Klemens V, der im Jahr 1305 Besitzer des Weinguts Château Pape Clément in Pessac-Leognan wurde und seine Spuren auch an der Rhôhne hinterlies. Ohne ihn würde es Châtauneuf-du-Pape wohl nicht geben, denn er warb Weinbauer aus dem Cahors an, die in Gebieten an der Rhône erstemals Wein anbauten, der heute unter dem Begriff Châteauneuf-du-Papes bekannt ist. Danach bis ins 17. Jahrhindert hinein wurde die Verbreitung von Wein von der Rhône stark vom Herzogtum Burgund gebremst, denn die damals mächtipgen burgunder Herzöe herrschten über dden zu dieser Zeit einzigen Zugang zu den Märkten in Paris und in England, den Fluss Sâone, und wollte dort natürlich zuallererst ihren eigenen Weine verkaufen. Erst als die poilitische Macht des Burgunds schwand, konnten Weine aus dem Rhônetal auch im Norden verkauft werden. Richtig Fahrt nahm das Geschäft mit der Eröffnung der ersten Eisenbahnlinien zum Ende des 19. Jahrhunderts auf. Kaum, dass die Geschäfte begannen gut zu laufen, sorgte die Reblaus für einen tiefen Einschnitt. Viele Winzer, vor allem im nördlichen Teil des Tals wandten sich vom Weinbau ab und bauten fortan andere Feldfrüchte an. Nach dem 2. Weltkrieg wurde an der Rhône hauptsächlich Masse produziert, was den Weinen von dort ein schlechtes Image verschaffte. Erst ab etwa 1980 besann man sich und viele Winzer legten wieder verstärkt Wert auf Qualität. Heute gibt es Wein in allen Qualitätsstufen: Vom günstigen einfachen Tafelwein bis hin zum nach Meinung vieler Kenner besten Rotwein Frankreichs von der Dom. Beaucastel, dem Hommage á Jaques Perrin.
Die Weinbauregionen an der Rhône heute
Das Weinbaugebiet Rhône zieht sich südlich von Lyon zun beiden Seiten des Flusses ca. 200 km bis nach Avignon. Unterschieden werden die Gebiete der nördlichen und der südlichen Rhône. Zu Ersterer gehören die Gebiete nördlich der Stadt Montelimar. Dies sind zum Beisiel die bekannten Region Côtes-Rôtie, Condrieu, Crosz-Hermitage und Cornas. Charakteristsch in dieser Region sind die steilen Terrassen der Weinberge hoch über dem Flusstal. Die Region ist diesbezüglich sehr mit der Mosel vergleichbar.
Weiter im Süden wird der Weinbau dann leichter, weil es zunehmend flacher wird. Die bekanntesten Regionen der südlichen Rhône sind Côte du Rhône Village, Gigondas, Lirac, Vacqueraz und natürlich Châteauneuf-du-Papes. Selbstverständlich gibt es aber innerhalb der einzelnen Gebiete ganz erhebliche Qualitätsunterschiede. Deshalb ist es bei Wein von der Rhône unerläßlich, seinen Winzer gut zu kennen! Unser Partner seit vielen Jahren ist die Dom. Grand Veneur, ein Familienbetrieb mittlerweile in der 5. Generation und sicher einer der innovativsten Betrieb an der Rhône.
Die Rebsorten und Klassifikationen der Rhôneweine
Insgesamt sind an der Rhône 26 Rebsorten zugelassen. Die wichtigsten für Rotwein sind Grenache, Mouvèdre, Syrah und Carnignan. Die Weine der südlichen Anbaugebiete sind dabei niemals reinsortig ausgebaut, sondern sind (fast) immer Cuvées! Weißwein von der Rhône wird meistens aus Rousanne, Marsanne und Ugni Blanc (Trebbiana) gekeltert, sind also oft säurearm. Die Rhône ist im übrigen auch die Heimat des Viognier, der in der Region wieder an Bedeutung gewinnt. Weit über 90% des an der Rhône angebauten Weins ist Rotwein.
Die Basisqualität wird als Côte du Rhône AOC bezeichnet. Höherwertig sind im Regelfall die mit Côte du Rhône Village AOC bezeichneten Weine. Dann folgen die Weine, die eine engere Herkunftsbezeichnung haben, wie z.B. Gigondas, Tavel oder Rasteau. Hier unterscheidet sind der Marktpreis hauptsächlich durch das Renomée des einzelnen Gebiets. An der Spitze für Weine von der nördlichen Rhône liegen AOC Hermitage bzw. AOC Crosz-Hermitage. Die renommiertesten Regionen vom südlichen Teil der Rhône sind Lirac und natürlich Châteauneuf-du-Pape.