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Wein und Allergie?

Eines vorweg: der Brummschädel am nächsten Morgen ist keine Allergie, sondern (fast immer) eine Reaktion auf zuviel Alkohol.

Welche im Wein enthaltene Stoffe können (bei entsprechend veranlagten Menschen) eine Allergie auslösen?

Wein enthält allerdings tatsächlich Stoffe, die bei entsprechend veranlagten Personen eine Allergie auslösen können. Einer davon ist Casein, das wie Eiweiß manchmal zur zur Klärung von Wein eingesetzt wird. (Und natürlich auch in der Käseproduktion Verwendung findet). Alle nach dem 1. Mai 2009 abgefüllten Weine müssen bei Verwendung von Casein einen entsprechenden Hinweis auf dem Etikett tragen.

Als weiterer Allergieauslöser sind Proteine verdächtig, die aus den verwendeten Hefen und Trauben stammen. Aussagen wie „von geschwefeltem Wein bekommt man Kopfschmerzen“ oder  „geschwefelter Wein kann kein guter Wein sein“ sind, zumindest für Qualitätsweine, nicht zutreffend. „Enthält Sulfite“ ist schon länger auf den Etiketten zu finden. Schwefel, als gasförmiges Schwefeldioxid eingebracht, reagiert mit dem Wasser des Weins zu schwefliger Säure. Diese schweflige Säure ist nicht nur ein seit dem 18 Jh. verwendetes Konservierungsmittel. Sie verhindert die Vermehrung von unerwünschten Mikroorganismen und die Oxidation des Weins und bindet auch Gärungsnebenprodukte  wie Acetaldehyd, das als Kopfschmerz-verur-sacher identifiziert ist. Wer jemals zuviel Federweissen (gärender, ungeschwefelter Traubenmost) getrunken hat, kennt die Wirkung von Acetaldehyd.

Zuviel schweflige Säure, allerdings in Mengen die weit über den bei qualitativ hochwertigen Weinen üblichen Werten liegen, kann dagegen bei sensiblen Personen allergische Reaktionen hervorrufen. Ein sicherer Indikator für zuviel Schwefelung (üblich bei Billigst-Weinen) ist ein leicht stechender Geruch aus der frisch geöffneten Flasche.

Der Brummschädel stammt deshalb in der Regel von zuviel Alkohol und/oder Gärungsnebenprodukten in zu wenig geschwefeltem Wein.

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Der Weinweber