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Was darf eine gute Flasche Wein kosten?

Es gibt Grenzen dafür, wie viel ein Winzer bei der Herstellung seines Weines überhaupt ausgeben kann. Man berechnet die Gestehungskosten meist in Arbeitsstunden pro Hektar. 

Die Herstellungskosten von Wein

Selbst die besten Weingüter, die pingelig arbeiten und in Steillagen alles per Hand lesen müssen, dürften wohl kaum mehr als fünfzehn- bis zwanzigtausend Euro pro Hektar ausgeben. Dazu kommen die Betriebskosten, die Abfüllkosten und die Abschreibungen. Daraus folgt, dass die Herstellkosten pro Flasche auch bei hohem Aufwand im Weinberg dank moderner Weinbau- und Kellertechnik nicht höher als EUR 20 oder im Extremfall 25 Euro sind. Da diese aber einigermaßen konstant sind bzw. im Rahmen der allgemeinen Preisentwicklung zunehmen, stellen die Produktionskosten eines weltweit berühmten „Spitzenweins“ (auch wenn die Erntemengen Jahr für Jahr zumindest in Europa zum Teil sogar stark schwanken können), nur einen sehr kleinen Bruchteil des Endverbraucherpreises dar. Die Gewinnspanne ist also beträchtlich, selbst wenn man noch z.T. erhebliche Kosten für Werbung und Vertrieb einrechnet. Ausgaben für Einladungen guter Kunden in ein Luxusrestaurant, eine Marketingmannschaft, welche Erster Klasse um die Welt fliegt, aufwändige Präsentationen in den Zentren der Welt oder eine aufwändige Imagekampagne in Hochglanzmagazinen sind solche Kosten, welche die Qualität des  Weins aber auch nicht verbessern. Aber das ist der Grund, warum zunehmend Großkonzerne in den Markt drängen und Weingüter aufkaufen. Die Gewinnspannen sind schlicht zu lukrativ!

Die Welt der sehr teuren Weine

Natürlich sind die Präsentationen (aus Sicht des Produzenten) wichtig, weil Sie die Nachfrage anheizen und das Image  weiter aufpolieren sollen. Denn sonst gerät man schnell in Vergessenheit, was wiederum katastrophale Folgen für den am Markt durchsetzbaren Preis hat. Preistreibend für  Spitzenweine, gerade aus Bordeaux, kommt hinzu, dass die entsprechenden Weingüter zu unglaublich horrenden Preisen den Besitzer wechseln bzw. gewechselt haben und der neue Besitzer natürlich nach Kräften versucht, sein Investment auf Kosten des Konsumenten zu amortisieren.
Der Markt für „Luxus“-Weine hat daher eigene Regeln. Angebot und Nachfrage (sehr stark befeuert  von Bewertung durch die „Gurus“) und nur zum Teil die Qualität, bestimmen den Preis. Aber selbst wenn der Wein mit 100 Parker-Punkten bedacht wurde: wenn Asien nicht kauft, sinkt der Preis. Sollte man denken. Das ist aber nicht immer so. Nicht nur die ganz großen „Namen“, die Produzenten von „Legenden“ unter den Weingütern, versuchen immer öfter, Ihre Preisvorstellungen auf Kosten des Handels durchzusetzen. Die (nicht immer offen ausgesprochene) Drohung lautet: Wenn du dieses Jahr nicht kaufst, bekommst Du nächstes Jahr Nichts oder Weniger! Erst wenn der Handel sich nicht mehr zähneknirschend fügt, weil die Läger voll sind oder keine Liquidität mehr vorhanden ist, machen die Hersteller preisliche Zugeständnisse. Noch perfider ist die in den letzten Jahren zunehmend zu beobachtende Unsitte, dass der eine oder andere Hersteller dazu übergegeht, immer geringere Anteile der verfüagbaren Menge "EN-PRIMEUR" auf den Markt zu bringen, um damit besondere Knappheit zu schaffen.

Warum das funktioniert?  Ein Lafite oder Latour ist ein Luxusgut, dessen Absatz - und damit der Preis – mit der Lage der Wirtschaft, der Kaufkraft des Markts, steigt oder fällt. Mit Qualität hat das wenig zu tun. Weingenuss ist weder digital noch eine lineare Angelegenheit. Wer den Preis nicht zahlen will und den „Namen“ nicht braucht, findet im Handel zu einem fünfzigstel bis einem zwanzigstel des Preises eines „Superweins“, hervorragende Alternativen. Möglicherweise ist der eine Spur weniger komplex und elegant, macht aber mehr Spaß als man bei dem Preisunterschied erwarten würde. Der eigentliche Grund ist, dass der spekulative Aspekt eine immer wichtigere Rolle spielt. Weine werden von immer mehr Marktteilnehmern gekauft, um damit zu spekulieren und nicht mehr, um sie zu trinken.

Meine Meinung ist deshalb: wer teure Spitzenweine nur wegen der Hoffnung auf Wertsteigerung kauft und  einlagert, kann stattdessen auch ins Spielkasino gehen: Wenn er Pech hat, ist das Geld futsch. Deshalb gibt es für mich nur wenige akzeptabele Gründe, eine Luxus-Bouteille zu kaufen: Man sollte sie sich leisten können und planen, den Wein selbst zu trinken.
Für mich ist Wein in erster Linie ein Genussmittel. Natürlich sind manche Flaschen besser als andere und dürfen dann auch mehr kosten. Einige meiner schönsten Erinnerungen sind allerdings mit Einkäufen bei relativ unbekannten Weingüter verbunden, wo engagierte Winzer mit viel Wissen, Arbeit und Können individuelle Meisterstücke zu erschwinglichen Preisen herstellen. Man kann sich zurecht fragen, warum diese Weine nicht bekannter und gefragter sind. Das liegt oft daran, dass es dem Winzer an Erfahrung und/oder dem nötigen Geld für wirksames Marketing fehlt. Speziell in Deutschland kommt die Abneigung gegen das „Zweitbeste“ hinzu. Wem z. B. der Ornellaia oder Sassicaia zu teuer geworden ist, kehrt oft dem Weinbaugebiet komplett den Rücken, anstatt sich bei den anderen Weingütern der Maremma (die durchaus Erstklassiges zu bieten haben) umzuschauen.
Ach ja .... um die Eingangsfrage zu beantworten: Eine gute Flasche Wein darf das kosten, was sie Ihnen, dem Konsumenten, wert ist.

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