Die schwarzen Weine des Cahors

Das Geheimnis ist die Rebsorte Malbec

Nur Malbec, Tannat und Mourvedre, die auf dem speziellen Boden des Lot-Tales wachsen, ergeben den extrem dichten und dunklen „schwarzen“ Wein des Cahors. Der Weinanbau in diesem Gebiet begann schon vor ca. 2000 Jahren als die römischen Eroberer Weinreben nach Gallien, in die heutige Region Quercy brachten. Allem Anschein nach war das ein voller Erfolg, denn schon um das Jahr 100 war der Wein aus dem Cahors in Rom bekannt und wurde dort auch von den Kaisern hoch geschätzt

1152 brachte die Heirat von Alienor von Aquitanien und Henri Plantagenet (dem späteren König von England) neuen Schwung in den Weinbau der Region. Wegen ihrer kräftigen und rustikalen Struktur waren die Cahors-Weine, die in der Regel intensiver waren als die Bordeaux-Weine und die auch den Schiffstransport besser vertrugen, in England als „Black Wine“ beliebter und teurer als Wein aus Bordeaux.

Papst Johannes XXII der aus Cahors stammte und in Avignon residierte, rief Winzer aus Cahors an die Rhone. Das war der der Beginn der Chateauneuf du Pape Weine. Cahors blieb über einige Jahrhunderte der Wein der Könige. Peter der Grosse zwang ihn sogar der Orthodoxen Kirche als Messwein auf.

Niedergang und Neubeginn

Der Niedergang des Cahors kam, als die Reblaus die Weinberge in den 60er und 70er Jahren des 19. Jahrhunderts vernichtete. Die danach gepflanzten Hybriden produzierten nur blasse Kopien des ursprünglichen „schwarzen Weins“. Dann kam der extrem kalte Winter von 1956, in dem ein Großteil der Reben vernichtete. Danach besann man sich auf alte Werte und pflanzte wieder Malbec in größerem Umfang an. (Anteil heute 70% der Fläche von ca. 6.000ha der Cahors DOC) Daraus wird dem der historische Cahors gekeltert wurde. Weitere im Cahors verbreitete Rebsorten sind Tannat, Merlot und Mourvèdre.

. Cahors Wein ist wegen seiner dichten Tannine und reifen Säure sehr alterungsbeständig. Junge Cahors Weine sollte man deshalb dekantieren um ihre Ecken und Kante zu glätten. Im übrigen werden die Weine aus dem Cahors nur in sehr geringem U fang exportiert. Das meiste trinken die Franzosen selbst!

Wodurch zeichnen sich Weine aus dem Cahors aus?

Cahors-Weine sind aromatisch, dunkel, dicht und kombinieren harmonisch eingebundene samtige Tannine mit frischer Säure. Man findet derzeit drei verschiedene Cahors-Stile:

Runde und strukturierte Weine (70 bis 85% Malbec)

Fruchtig, frisch, lebendig mit leichtem Tannin. Passt gut zu weißem Fleisch, gebratenem Geflügel, Gegrilltem, frittiertem Fisch, provencalischen Gerichten.

Kraftvolle und strukturierte Weine (85-90% Malbec)

Weiniger, mit komplexer Frucht und mehr Struktur als die erste Gruppe. Sie passen sehr gut zu Lamm, Entenbrust, Cassoulet, Pilzen, Walnüsen, Kastanien. Im Alter, nachdem ihre Tannine weicher geworden sind, auch sehr schön mit Cantal-Käse.

Intensive und komplexe Weine(mehr als 90% Malbec)

Dies sind die feinsten Weine. Sie haben in der Regel ein Lagerpotential von mehr als 10 Jahren und sind die würdigen Nachfahren der altehrwürdigen großen "Black-Wines". Jung zeigen sie sich voller Geschmacksfülle, Frucht, reifer Säure und Tannin. Mit den Jahren werden sie sehr harmonisch und rund. Gut zu Wild, Tournedos, Milchlamm, Trüffel, Waldpilzen, Kaninchen mit Pflaumen, Foie Gras mit Quitten.