Weingut Schwarz
Burgenland, Österreich
Vom Fleischermeister zum Rotweinkönig
Kaum zu glauben, aber der Winzer Johann Schwarz (besser bekannt unter dem Namen Hans) ist gelernter Metzger und kam erst relativ spät zum Wein. Wie schon sein Vater brachte der die eigenen Trauben Jahr für Jahr zur örtlichen Winzergenossenschaft, bis
er der Versuchung nicht mehr widerstehen konnte und im Jahr 1992 mit zwei Andauer Freunden einen Zweigelt namens Giovanni im Barrique ausbaute. Ab 1994 lieferte Hans seine Trauben an den berühmten Süßwein-Guru Alois Kracher. Luis und Hans verband eine jahrzehntelange tiefe Freundschaft. Obwohl Luis Hans’ Traubenmaterial stets besonders schätzte, überredete er ihn schließlich, nicht mehr bloß zu liefern, sondern einen eigenen Wein zu produzieren. Als ihm auch noch der in Südkalifornien ansässige Kultwinzer Manfred Krankl (sine qua non) seine Unterstützung antrug, gründete Hans 1999 mit Hilfe der beiden Weingenies sein eigenes Weingut. Der Jahrgang 2000 war dann der Erste, der unter dem eigenen Namen Schwarz-Rot auf den Markt kam. Spätestens als der Schwarz-Rot den Falstaff-Preis des Jahres 2002 gewann, war der große Durchbruch gelungen. Seither trinkt die Welt Schwarz.
Von Anfang an war das Ziel, von den eigenen 13ha Rebfläche eigenständige und individuelle Weine zu produzieren, ohne sich zu sehr überkommenen Traditionen zu verschreiben, aber auch nicht auf jeden neuen önologischen Trend aufzuspringen. Der Wein selbst sollte im Vordergrund stehen, nicht irgendwelche Glaubensrichtungen, wie man ihn zu produzieren habe.
Von Anfang an Konzentration auf den Zweigelt
Während zur Zeit der Gründung internationale Rebsorten und deren Cuvées stark in Mode waren, ging Hans einen anderen Weg und setzte mit all seiner Leidenschaft auf eine traditionelle, ortsansässige Sorte, die damals als einfach und Massenware schändlich in Verruf war: den Zweigelt. Weniger traditionell ging er bei der Verarbeitung ans Werk und verwendete beispielsweise Kühl-LKWs bei der Ernte im Weingarten, um die Trauben so rasch als möglich vor Ort zur Vorbereitung auf die anschließende mehrtägige Kaltmazeration zu kühlen.
Das Ergebnis wurde legendär und der Schwarz-Rot schuf eine eigene Tradition, Jahr für Jahr zu Österreichs besten und beliebtesten Zweigelt zu gehören.
Mittlerweile ist auch Hans’ Sohn Michael im Betrieb eingestiegen, um nicht nur in Weingütern auf der ganzen Welt, sondern auch von seinem Vater zu lernen, und dessen Erbe eines Tages gebührend weiterzuführen.