Bodega Chacra
Patagonien, Argentinien
Die Bodega Chacra wurde 2004 von Piero Incisa della Rocchetta (der auch Inhaber der Tenuta San Guido (Sassicaia) ist) mit der Absicht gegründet, die besondere Beschaffenheit des Terrios und des Mikroklimas in den Weinen auszudrücken. Dabei ist das Terrois der Region direkt am Rio
Negro in der Tat einzigartig und für den Anbau von Wein hervorragend geeignet. Auf der einen Seite handelt es sich um um einen Bereich mit stark eisenhaltiger, toniger roter Erde, Mainqué genannt. Im Gegensatz dazu besteht der Barda- Bereich aus recht steilen erodierten Abhängen, die sehr närstoffarm sind. Beide Bereiche sind auch Namensgeber für einige Weine.
Piero respektiert die Umwelt und wirtschaftet nach biologisch-dynamischen und biologischen Prinzipien. Die Weine sollen rein, zart und blumig sein und die starke Mineralität des Terrios ausdrücken. Da das Weingut nicht zertifiziert ist, dürfen die Weine in der EU nicht als BIO-Wein angeboten werden. Die Bodega produziert hauptsächlich für den argentinischen Markt. Einige der besten Weine werden aber auch nach Europa exportiert. Hauptabnehmer sind Deutschland, Frankreich, Italien, Benelux, aber auch der Vatikan hat ein ordentliches Lager.
In Patagonien ist ein „Chacra“ ein besonderes Stück Land, das ursprünglich für den Obstanbau bestimmt war. Gleichzeitig sind Chacras lebenswichtige Energiezentren, die die Möglichkeit geben, sich mit dem gesamten Universum zu verbinden, mit allem, was lebt und vibriert. Diese spirituelle Seite soll sichin den Weinen der Bodega wiederfinden.
Im Sinne einer naturnahen Bewirtschaftung werden ungepfropfte alte Reben verwendet und weitergezüchtet (die Reblaus ist nie hierher vorgedrungen!) und zum Beispiel Imkerei betrieben.
Wir sehen Chacra-Weine als Folge der Natur und als Ausdruck unseres wahren Respekts für das Ökosystem, so Piero. Wein sei das Ergebnis von Tausenden winziger Entscheidungen, die jeden Tag im Jahr getroffen werden. Das Wetter ist selbstverständlich ein entscheidender Faktor, wobei hier der Wind eine sehr große Bedeutung hat. Da sind Flexibilität und Wendigkeit der Schlüssel zum Erfolg, so Piero weiter.
Aktuell sind 23 ha berebt. Die ältesten Weinberge sind 90 Jahre alt, die jüngsten auch schon wieder mehr als 20 Jahre. Die Ernte beginnt normalerweise Ende Februar oder Anfang März. Die ältesten Reben liefern sehr geringe natürliche Erträge (1-1,5 kg / Pflanze), verfügen aber über eine hohe Extrakt-Konzentration.
Sobald die Ernte beginnt, werden die Trauben in den frühen Morgenstunden gepflückt, um die charakteristische patagonische Morgenkälte zu nutzen. Das Lesegut wird massiv selektiert. Nur die gesündesten Trauben finden im Wein Verwendung. Trauben, die den Qualitätsstandard nicht erreichen, werden an die Vögel verfüttert.
Nach Abschluss der Selektion erfolgt die Pressung vorsichtig und ohne übermäßige Extraktion. Die Mazeration und der Beginn der Fermentation werden in kleinen, runden Tanks mit geringer Tiefe und großer Breite durchgeführt, um den Hautkontakt mit dem Most zu maximieren und sowohl das Gleichgewicht als auch die Homogenität sicherzustellen. Die Fermentation erfolgt bei Temperaturen unter 20 ° C (68 ° F) mit einheimischen Hefen in kleinen Zementfässern. Die Reinigung der Weine erfolgt durch natürliches Dekantieren ohne Filter oder andere Techniken, um die natürlichen Aromen der Produkte zu erhalten. Es werden extrafeine Fässer aus französischer Eiche verwendet, die sechsunddreißig Monate lang trocken gelagert wurden.